Das Unvorstellbare ist eingetroffen. Es herrscht Krieg in der Ukraine, in einem bis dato friedlichen Europa. Unzählige tote, verletzte und traumatisierte Menschen wurden Opfer des Kriegsgeschehens. Um ihr Leben zu retten, mussten Millionen Ukrainer über Nacht ihre Häuser und all ihren Besitz zurücklassen und sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft machen. Das Land selbst liegt mittlerweile zu großen Teilen in Schutt und Asche. Städte und ganze Landstriche weisen Zerstörungen auf, wie man sie in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erleben musste.
Referent des Caritas-Auslandshilfswerks informiert aus erster Hand
Die Caritas verteilt trotz widrigster Bedingungen weiterhin Hilfsgüter und betreibt soziale Einrichtungen, auch in den Städten, deren Namen zu einem Symbol für Schmerz und Verbrechen gegen die Menschlichkeit geworden sind, wie Bucha oder Porzel.Foto: Caritas international
"Caritas-Nothilfe in der Ukraine und den Nachbarländern": Unter diesem Thema steht der Themenabend am Montag, 30. Mai um 18 Uhr im Klangraum des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums (Südallee 30, 56068 Koblenz), zu dem alle interessierte Menschen eingeladen sind.
Stefan Teplan, Mitarbeiter von Caritas international, dem Auslandshilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, war in den vergangenen Jahrzehnten bereits bei zahlreichen humanitären Einsätzen rund um den Globus aktiv. Er wird aus erster Hand über die Nothilfe unter gefährlichsten Bedingungen in der Ukraine und den Anrainerstaaten informieren.
Schon im Sommer 2021 stellte man sich gemeinsam mit der Caritas Ukraine auf mögliche Notlagen ein. Mitarbeitende im ganzen Land wurden geschult, um Feldküchen sowie Notunterkünfte vorzubereiten, Evakuierungen zu planen und Menschen auch in Kriegszeiten psychologisch unterstützen zu können. "Das Leid der Menschen in der Ukraine ist unvorstellbar", sagt Stefan Teplan. "Am 24. Februar endete für hunderttausende Kinder und Jugendliche ihre Kindheit in der Ukraine. Seit diesem Tag haben 60 Prozent aller Minderjährigen ihr Zuhause verlassen."
Stefan Teplan möchte trotz der Grausamkeiten des Krieges auch über Geschehnisse der Mitmenschlichkeit und Hoffnung für die Zukunft berichten. "Der Zusammenhalt der Einheimischen, die Solidarität der teilweise bitterarmen Nachbarländer sowie die Hilfsbereitschaft in Deutschland sind wunderbare Zeichen der Solidarität."
Von Kiew nach Koblenz
Auch in unserer Region sind die Auswirkungen des Krieges spürbar. Mitte Mai lebten ca. 3.500 Geflüchtete aus der Ukraine im Stadt- und Kreisgebiet. "Ziel unserer Beratungs- und Unterstützungsarbeit ist es, den Menschen zur Seite zu stehen, um die Herausforderungen und Probleme bestmöglich zu meistern", sagt Gregor Bell, Leiter des Migrationsdienstes des Caritasverbandes Koblenz. "Wir erleben seit Beginn der Katastrophe eine unglaubliche Welle der Solidarität, sei es durch private Wohnangebote oder die ehrenamtliche Unterstützung der geflüchteten Menschen."
Mitarbeitende des Migrationsdienstes der Koblenzer Caritas stehen im Rahmen des Themenabends auch für persönliche und vertrauliche Fragen zur Verfügung.
Die Veranstaltung ist kostenlos und endet gegen 19.30 Uhr (Maskenpflicht bis zum Erreichen des Sitzplatzes). Zur besseren Planung wird um Anmeldung bis 30. Mai, 13 Uhr gebeten.
Weitere Infos und Anmeldung:
Ehrenamtskoordination in der Flüchtlingshilfe
Sabine Brunke,
Telefon: 0261 13906-114
E-Mail: brunke@caritas-koblenz.de