Am 25. September bietet die Regionale Fachstelle Glücksspielsucht in Koblenz im Rahmen des landesweiten Aktionstages Glücksspielsucht der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) eine Telefonsprechstunde für Betroffene und Angehörige sowie für Menschen mit Informationsbedarf an.
"Was für die einen Spaß und Zeitvertreib ist, kann für andere Menschen schwerwiegende Folgen haben. Bezogen auf Rheinland-Pfalz geht man von ca. 18.000 Personen mit pathologischem und 20.000 Personen mit problematischem Spielverhalten aus", sagt Caritas-Mitarbeiterin Ellen Meyer. "Die Dunkelziffer gerade in diesem Bereich ist enorm hoch." Glücksspielsucht ist seit 2001 als Krankheit bei Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern anerkannt. Betroffene können daher, ähnlich wie bei anderen Suchterkrankungen, Behandlungen im ambulanten und stationären Rahmen in Anspruch nehmen.
Glücksspiel geht in Online-Angebote über
Immer mehr Menschen, auch Jugendliche, werden in ihrem Alltag mit Glücksspielen und der Werbung dafür konfrontiert. Auffällig ist, dass immer mehr Glücksspielangebote auch online verfügbar sind. Daher nimmt sich der bundesweite Aktionstag gegen die Glücksspielsucht dieses Jahr dem Thema "Online-Glücksspiel" an. Fakt ist, dass Online-Glücksspiele bis auf wenige Ausnahmen illegal sind. Trotzdem werden auf diesem nichtregulierten Markt Spielerträge in Milliardenhöhe erreicht. Die dauerhafte Verfügbarkeit 24 Stunden/7 Tage die Woche führt zu einem erhöhten Suchtpotenzial und auch der Jugendschutz ist online nur schwer zu gewährleisten. Besonders zu beachten ist, dass das Glücksspiel heute stärker gesellschaftlich akzeptiert ist als in früheren Zeiten - eine Entwicklung, die u.a. mit der Allgegenwärtigkeit und der prominenten Besetzung der Werbung zu tun hat. Auch das hat Auswirkungen auf die Hemmschwelle.
Seit März 2009 gibt es in Koblenz die Regionale Fachstelle Glücksspielsucht, die dem Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe der Koblenzer Caritas angegliedert ist. Neben Betroffenen suchen auch zahlreiche Angehörige oder Freunde die Beratungsstelle auf.
"Wir erleben in unserer täglichen Arbeit häufig, wie die Spielsucht ganze Familien in den Abgrund ziehen kann", ergänzt Caritas-Mitarbeiterin und Bankkauffrau Sabine Radermacher. "Selbstverständlich unterliegen wir der Schweigepflicht, sodass betroffene Menschen oder Angehörige sich jederzeit vertraulich an uns wenden können." Aus diesem Grund umfasst das Angebot neben der Weitervermittlung in ambulante oder stationäre Rehabilitation auch eine professionelle Beratung bei finanziellen Schwierigkeiten in Verbindung mit Glücksspielsucht.
Darüber hinaus finden regelmäßig Präventionsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Schulen, Elternkreisen oder Selbsthilfegruppen statt. Das Einzugsgebiet der Regionalen Fachstelle umfasst neben dem Koblenzer Stadtgebiet auch die Landkreise Mayen-Koblenz und Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Betroffene, Angehörige oder Interessierte können sich gerne im Rahmen der Telefonsprechstunde am 25.09.2019 von 10 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 0261 91160-40 oder -42 melden.
Weitere Infos:
Regionale Fachstelle Glücksspielsucht,
Ellen Meyer und Sabine Radermacher,
Im Acker 23, 56070 Koblenz,
Telefon: 0261 91160-40,
E-Mail: rfg_koblenz@caritas-koblenz.de
Pressemitteilung
Online-Glücksspiel - Spaß ohne Risiko?
Erschienen am:
23.09.2019
Herausgeber:
Caritasverband Koblenz e. V.
Hohenzollernstraße 118
56068 Koblenz
Hohenzollernstraße 118
56068 Koblenz
Beschreibung