Auf dem Schulhof, im Unterricht, am Ausbildungsplatz oder im Sportverein: 500.000 Jugendliche in Deutschland wurden bereits Opfer von verbalen oder nonverbalen Attacken, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen (JIM-Studie 2016, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest).
Anfang 2017 startete der Caritasverband Koblenz mit der "Anlauf- und Koordinierungsstelle Mobbing für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren soziales Umfeld".
Das kostenfreie, niedrigschwellige Angebot wird durch die Aktion Mensch gefördert und richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre sowie deren soziales Umfeld. "Uns ist eine ganzheitliche Herangehensweise sehr wichtig", sagt Caritasmitarbeiterin Anna Hallerbach. "Das Thema Mobbing stellt viele Betroffene, Angehörige, aber auch Fachkräfte und Pädagogen vor große Herausforderungen".
Um möglichst viele Akteure mit ins Boot zu nehmen, lud die Caritas zum ersten "Netzwerktreffen Mobbing" ein. Zahlreiche Vertreter von Stadt, Polizei, Schule, Kliniken, Sportvereinen und unterschiedlichen Beratungsstellen nutzten das neue Forum für den kollegialen Austausch. Dabei stand der Aufbau einer intensiven Vernetzung im Vordergrund. Die Teilnehmer tauschen sich über ihre Erfahrungen und Umgangsformen im Kontext mit dem Thema Mobbing aus und äußerten Wünsche an die neue Projektstelle. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Präventionsangebote eminent wichtig sind und das Thema Cybermobbing eine zentrale Problematik darstellt. Zukünftig sind jährlich zwei Netzwerktreffen und eine Fachtagung mit externen Referenten geplant.
"Wir sind sehr erfreut über die positive Resonanz", sagte Jennifer Kohl von der Koblenzer Caritas. "Sie spiegelt auch die große Nachfrage und den Informationsbedarf in unserer täglichen Arbeit wider."
Die Anlaufstelle der Caritas ist zuständig für die Städte Koblenz und Bendorf sowie die Verbandsgemeinden Rhein-Mosel, Vallendar und Weißenthurm. Termine gibt es jederzeit nach Vereinbarung oder in der offenen Sprechstunde dienstags von 14.30 bis 16.00 Uhr.