Gelungene Kooperation zwischen der Johanniter Tagesklinik für Kinder-
und Jugendpsychiatrie gGmbH und der Jugend-Gefährdeten-Hilfe des
Caritasverbandes Koblenz e. V. sichert optimale Unterstützung für Kinder und
Jugendliche im Grenzgebiet zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie
Seit Anfang des Jahres 2002 wird in der Region Koblenz die vielerorts
von Fachkreisen
geforderte enge
Kooperation zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der ambulanten
Jugendhilfe konkret umgesetzt. Herr Dr. Löchel, Chefarzt der
Johanniter-Tagesklinik Neuwied, und Herr Meis, Diplom-Pädagoge, vom Sachbereich
Jugend-Gefährdeten-Hilfe des Caritasverbandes Koblenz e. V. vereinbarten im
Anschluss an eine Fachtagung "Clearingkonferenzen", d. h.
Fachgespräche zwischen Fachkräften der Psychiatrie und der ambulanten
Jugendhilfe, mit dem Ziel, seelisch auffälligen Kindern, Jugendlichen und deren
Familien optimale pädagogische und/oder psychiatrische Hilfen anbieten zu
können.
Pädagogisch-Psychiatrische Fachkonferenzen
In 3-monatigen Abständen finden Treffen dieser "psychiatrischen
Fallbesprechung/Supervision" mit Herrn Dr. Löchel, der Oberärztin Frau
Pollitt und Mitarbeitern der Jugend-Gefährdeten-Hilfe in der Johanniter
Tagesklinik Neuwied statt. Hierbei werden zwischen 3 und 5 Kinder-, Jugend- und
Familienbetreuungen anonymisiert besprochen und pädagogisch-psychiatrische
Handlungsmöglichkeiten entworfen. Im konkreten Fall könnte dies bedeuten, dass
i
n Familien, in denen seitens des
Jugendamtes eine ambulante pädagogische Hilfe
eingesetzt wurde
, die Sorgeberechtigten und die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Jugend-Gefährdeten-Hilfe über einen längeren Zeitraum eine
Verhaltensauffälligkeit (z. B. Konzentrationsmängel, Unruhe, aggressive Schübe)
feststellen. Nun kann in der Clearingkonferenz schnell und unbürokratisch
besprochen werden, ob nach ausführlicher Schilderung die alleinige Hilfe zur
Erziehung in Form einer Erziehungsbeistandschaft oder einer Sozialpädagogischen
Familienhilfe oder
aber
zusätzlich
eine fachärztliche
Diagnose und psychotherapeutische, ambulante
beziehungsweise
stationäre Behandlung sinnvoll und notwendig
erscheint. Zentrales Ziel dieser Clearingkonferenzen ist, schnell und effektiv
psychiatrische Hilfen in die schon laufenden pädagogischen Betreuungen
einbinden zu können, wenn dies notwendig erscheint.
Hilfen konkret vernetzen und umsetzen
In den Clearings werden sowohl neue Fälle besprochen als auch Entwicklungen von
aktuellen Fällen skizziert, um die effektive Betreuung im Einzelfall bewerten
zu können. Bei gemeinsamen Klienten der Johanniter-Tagesklinik und der
ambulanten Jugendhilfe des Caritasverbandes Koblenz e. V. verbessert die
konkrete Vernetzung die Fallbetreuung durch den Pädagogen, da dieser dem
Kind/Jugendlichen und der Familie hilft, das in und durch die Behandlung wieder
erlangte Gleichgewicht im häuslichen und familiären Umfeld einzuüben und
umzusetzen. In Fällen, die zunächst im klinischen Bereich bekannt wurden,
besteht, nach Rücksprache mit den Jugendämtern, die Möglichkeit einer
pädagogischen Nachsorge durch die Jugend-Gefährdeten-Hilfe, um eine
Stabilisierung des neu erworbenen oder wiedergefundenen Gleichgewichts zu
stärken.
Fachbezogen informieren zwischen Jugendpsychiatrie und
ambulanter Jugendhilfe
Neben eines fallspezifischen "Clearings" gibt es natürlich einen
allgemeinen fachlichen Austausch zu Störungsbildern, Krankheitssymptomen sowie
Überschneidungen zwischen den Therapieansätzen und pädagogischen
Handlungsmodellen. Die Mitarbeiter der Jugend-Gefährdeten-Hilfe des
Caritasverbandes Koblenz e. V. können sich sehr differenziert informieren und
allgemeine Fragen, die die tägliche pädagogische Arbeit mit Kindern- und
Jugendlichen sowie deren Familien im Hinblick auf die psychiatrische Dimension
mit sich bringt
, klären. Dies gibt
auch die Möglichkeit den Klienten fachlich fundierte Rückmeldung zu geben und
bei Bedarf diese zur Johanniter-Tagesklinik zu begleiten.
Schnittflächen sehen - Synergien nutzen
Sehr effektiv ist diese Zusammenarbeit, weil sich die regionale Zuständigkeit
stark überschneidet. Die Johanniter Tagesklinik als auch der Sachbereich
Jugend-Gefährdeten-Hilfe des Caritasverbandes Koblenz e. V. arbeiten beide für
den Großraum Koblenz, wozu neben den Städten Koblenz und Neuwied auch
beispielsweise Andernach und der Kreis Mayen-Koblenz gehören. Alle Beteiligten
ziehen nach nunmehr zwei Jahren eine sehr positive Bilanz. Die "aktive
Kooperation" hat den begleiteten Kinder
n
, Jugendlichen und Familien die bestmögliche
pädagogisch-psychiatrische Versorgung ermöglicht. Im Hinblick auf das von der
Johanniter-Tagesklinik geplante vollstationäre Erweiterungskonzept versprechen
wir uns eine noch bessere und flexiblere Versorgung dieser Kinder, Jugendlichen
und Familien.
Für Rückfragen
stehen Ihnen Achim Meis vom Caritasverband Koblenz e. V. unter der
Telefonnummer (02 61) 1 39 06-2 09 und Frau Dr. Pollitt von der
Johanniter-Tagesklinik unter der Telefonnummer (0 26 31) 39 44-0 zur Verfügung.