Es ist eine wunderbare Erfolgsgeschichte, die bereits vor mehr als drei Jahrzehnten ihren Ursprung hatte. Im Mai 1983 gründete sich der Montessori-Arbeitskreis Koblenz. Vier Jahre später startete die integrative Spielgruppenarbeit. Das Kinderhaus wurde am 1. November 1989 eröffnet, zunächst im ehemaligen Kindergarten der Pfarrgemeinde St. Josef in der südlichen Vorstadt. Mieter war zu Beginn der Montessori-Arbeitskreis, der in Eigenregie die Räume renovierte und für eine Kindergartengruppe vorbereitete.
Hilf´ mir, es selbst zu tun: Unter dem Leitgedanken von Maria Montessori werden die Persönlichkeitsentfaltung jedes einzelnen Kindes, seine Eigenständigkeit und sein Selbstbewusstsein gefördert.Foto. Caritasverband Koblenz
Zum 1. Januar 1990 übernahm der Caritasverband Koblenz die Trägerschaft, in enger Kooperation mit dem Montessori-Arbeitskreis. Im März 2001 zog das Kinderhaus in den Neubau auf der Karthause. "Mit dem Umzug fand gleichzeitig eine Erweiterung auf zwei integrative Gruppen statt", berichtet Leiterin Martina Nickenig. "Heute stehen 30 Plätze für Kinder von zwei bis sieben Jahren zur Verfügung, darunter zehn für Kinder mit Beeinträchtigungen."
"Hilf mir, es selbst zu tun"
Die Aussage eines dreijährigen Kindes im ersten Kinderhaus in Rom zu Maria Montessori wurde zum Leitgedanken der Montessori-Pädagogik: Dem Kind so viel Hilfe wie nötig und so wenig Hilfe wie möglich zu geben. Die Persönlichkeitsentfaltung jedes einzelnen Kindes, seine Eigenständigkeit und sein Selbstbewusstsein stehen im Vordergrund.
Ganzheitliche Förderung
In einer vorbereiteten Umgebung mit einem reichhaltigen Beschäftigungsangebot können sich die Kinder individuell nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entwickeln. Vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten mit den Montessori-Materialien fördern insbesondere die Sinneswahrnehmung, die Bewegungskoordination, die sprachliche Entwicklung, die lebenspraktischen Fähigkeiten und das Sozialverhalten. Die Beschäftigungsangebote der pädagogischen Fachkräfte finden in Einzel-, Kleingruppenangeboten und in der Gesamtgruppe statt. Bei Bedarf erhalten die Kinder unterstützende therapeutische Begleitung im Kinderhaus durch eine Motopädin und eine Logopädin.
"Der selbstverständliche und herzliche Umgang miteinander, unabhängig von Handicaps oder Beeinträchtigungen, ist etwas ganz Wunderbares", ergänzt Caritas-Mitarbeiterin Martina Nickenig. "Wir freuen uns seit jeher über die großartige Unterstützung der Kinderhaus-Familien, unseres Fördervereins und des Montessori-Arbeitskreises."