Nach der tollen Resonanz in der Vergangenheit fand erneut eine thematische Stadtteilführung in Lützel statt. Der ehrenamtliche Stadtteilführer Hans-Werner Seul, der auch Initiator des "Arbeitskreises Lützeler Geschichte lebendig halten" ist, kennt den Stadtteil wie seine Westentasche und nahm knapp 50 Gäste mit zu einem informativen und kurzweiligen Rundgang.
Knapp 50 Gäste waren begeistert von den Ausführungen des ehrenamtlichen Stadtteilführers Hans-Werner Seul.Foto: Ulrike Bourry
Unter dem Motto "Besondere Häuser, besondere Geschichten" freuten sich die Teilnehmer über Informationen, Anekdoten und weniger bekannte Details. Im Mittelpunkt standen Häuser aus unterschiedlichen Epochen. Stadtteilführer Hans-Werner Seul erläuterte die jeweils typischen Baustile und berichtete über die Geschichten hinter den Bauwerken. So war die Andernacher Straße ein wichtiger Umschlagplatz im Holzhandel und praktisch der Vorreiter der heutigen Industriegebiete. In der Neuendorfer Straße gab es üppige Bauwerke, mit denen die damaligen Besitzer ihren Reichtum zur Schau stellten.
Ebenso gab es Hintergrundinformationen zum Lützelhof, der 1911 auf dem Gelände der Holzhandlung Erlemann erbaut wurde. 14 Häuser mit fünf Torbögen bildeten eine geschlossene Einheit. Die Häuser waren modern ausgestattet, mit Bad und Toilette in den einzelnen Wohnungen, zur damaligen Zeit eine Seltenheit.
Neben dem Applaus der begeisterten Teilnehmer freute sich Hans-Werner Seul über Spenden in Höhe von 135 Euro für ein besonderes Projekt des Arbeitskreises "Lützeler Geschichte". Es soll eine Gedenktafel für die in der Nazizeit aus Lützel deportierten Juden entstehen.
"Wir bedanken uns bei Herrn Seul für sein ehrenamtliches Engagement", sagte Caritasmitarbeiterin Ulrike Bourry. "Die Gäste erlebten schöne und interessante Dinge im Stadtteil, die man im Alltag so einfach nicht wahrnimmt."