Im Haus Eulenhorst des Caritasverbandes Koblenz im Koblenzer Stadtteil Metternich sind zwei weitere Todesfälle zu beklagen. Am Donnerstag verstarb ein 67-jähriger Bewohner am Corona-Virus, nachdem sich sein zuvor stabiler Zustand binnen kürzester Zeit verschlechtert hatte. Er verstarb im Haus, wo er durch den behandelnden Hausarzt laufend begleitet worden war. Am Freitag starb eine 66-jährige Bewohnerin unerwartet und nach Aussage des Hausarztes mit Verdacht auf eine Hirnmassenblutung. Auch sie war positiv getestet.
"Wir sind tief erschüttert, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und allen, die um die beiden Verstorbenen trauern: ihre Freunde, Mitbewohner und Mitarbeitende des Hauses", spricht Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld ihre Anteilnahme im Namen des Caritasverbandes Koblenz aus. "Die Geschehnisse der vergangenen Tage sind für uns alle ein Schock, eine Tragödie."
Bereits in der vergangenen Woche verstarb ein Bewohner an dem Corona-Virus. Weitere Bewohner und Mitarbeitende im Haus Eulenhorst sowie im Haus St. Franziskus in Weißenthurm sind ebenfalls mit dem Virus infiziert.
Seit Kenntnis der ersten bestätigten Infektionen wurden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Die zuständige Beratungs- und Prüfbehörde und das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie wurden sofort informiert. Die ärztliche Versorgung erfolgt laufend in Abstimmung mit den Hausärzten bzw. dem Gesundheitsamt oder dem ärztlichen Notdienst.
Das Gesundheitsamt hatte für beide Einrichtungen eine Quarantäne angeordnet und bis auf Weiteres folgende Maßnahmen festgesetzt:
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Alle Bewohner bleiben in der Einrichtung (Ausnahme: erforderlich stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus).
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Positiv getestete Bewohner verbleiben bei stabilem Gesundheitszustand im Haus.
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Alle Bewohner mit Symptomen werden vorerst so gut wie möglich isoliert und sollen möglichst im Zimmer bleiben.
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Es besteht ein absolutes Besuchsverbot für Angehörige oder sonstige Fremdpersonen.
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Die Mitarbeiter dürfen ausschließlich zwischen ihrem Zuhause und der Einrichtung pendeln - ohne weitere Kontakte, damit die Betreuung sichergestellt werden kann.
Im Haus Eulenhorst (38 Bewohner) gab es Stand Freitagnachmittag sieben Bewohner und fünf Mitarbeiter, die mit dem Virus infiziert waren. Im Haus St. Franziskus (24 Bewohner) waren es fünf Bewohner und vier Mitarbeiter. Erstmals ist auch im Haus Oberwerth ein Bewohner positiv getestet worden. Alle Hausleitungen sind seit Tagen mit den Angehörigen oder gesetzlichen Betreuern der Bewohner in ständigem Kontakt.
"Insbesondere für die beeinträchtigten Menschen und unsere Mitarbeitenden sind die aktuellen Geschehnisse eine kaum zu bewältigende Belastung", ergänzt Martina Best-Liesenfeld. "Unser oberstes Ziel ist es, die Menschen, die uns anvertraut sind, zu unterstützen und gleichzeitig so gut wie möglich zu schützen. Gleiches gilt natürlich auch für unsere Mitarbeitenden, die professionell und mit viel Herz ihren Dienst leisten, aber in der derzeitigen Situation an ihre physischen und psychischen Grenzen stoßen."
Der Caritasverband Koblenz legt höchste Priorität auf Sicherheits- und Hygienestandards, um weiterhin für die beeinträchtigten Menschen die eminent wichtige pädagogische Betreuung und begleitende Pflege leisten zu können und gleichzeitig das Risiko einer Ansteckung so gut wie möglich zu minimieren. Dazu gehören natürlich die entsprechenden Schutzmasken, Einweghandschuhe, Schutzbekleidung sowie Desinfektionsmaßnahmen.
"Unsere Mitarbeitenden in beiden Häusern und wir als Verband unternehmen alles in unserer Macht stehende, um unsere Bewohner in dieser besonderen Situation bestmöglich zu begleiten", versichert Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld. "Trotz aller Sorgfalt bei der Beachtung des Infektionsschutzes, der Überwachung von Besuchs- oder Betretungsverboten und der Einhaltung von Hygieneregeln ist derzeit keine stationäre Einrichtung vor Corona-Infektionen bei Bewohnern und Mitarbeitenden geschützt."
Eine große Unterstützung sind in der Zwischenzeit die freiwilligen Helfer, die sich nach einem Hilferuf in der vergangenen Woche bei der Caritas gemeldet hatten. Sie sind ein Lichtblick für Bewohner und Mitarbeitende und geben mit ihrem Engagement Mut und Zuversicht in dieser schwierigen Zeit.