Arbeiten vor der traumhaften Kulisse der Burg Thurant: Über einen Zeitraum von mehreren Wochen stellte das Team knapp 13.000 qm Weinberghänge zwischen Dieblich und Alken frei.Foto: Marco Wagner
Es war ein sehr herausfordernder Arbeitseinsatz für die Garten- und Landschaftsbauer der CarMen GmbH, der Beschäftigungsgesellschaft des Caritasverbandes Koblenz. Fünf Mitarbeiter schafften im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Mayen-Koblenz in brachliegenden Weinbergen an der Untermosel neue Lebensräume für die Natur. An diesem Vormittag waren die Männer mit dem grünen Daumen an einem Steilhang hoch über Alken aktiv. Motorsägen knatterten, Freischneider surrten, für den traumhaftem Blick auf die Burg Thurant und die Mosel mit den gegenüberliegenden Höhen des Maifeldes hatten die Landschaftsbauer in diesen Momenten keine Muße.
"Die Arbeit verlangte von unserem Team absoluten körperlichen Einsatz und höchste Konzentration", berichtete Fachanleiter Rainer Kern, nachdem er in einem Hang unterhalb der Wallfahrtskirche Bleidenberg mit der Motorsäge sperrige Büsche und knochige Baumreste zerkleinert hatte. "Sicherheit hatte absolute Priorität, bei diesem Gefälle konnte jede Unachtsamkeit verheerende Folgen haben." Die Fahrzeuge mit den Arbeitsmaterialen mussten weit unterhalb der bearbeiteten Flächen abgestellt werden, sodass bereits der morgendliche Aufstieg mit Motorsägen, Spitzhacken, Baumscheren und Freischneidern den Caritas-Mitarbeitern einiges abverlangte.
Über einen Zeitraum von mehreren Wochen stellte das Team knapp 13.000 qm zugewucherte Weinberghänge zwischen Dieblich und Alken frei. Aufgrund der Steillagen konnten keine großen Maschinen zum Einsatz kommen. Die Flächen wurden motormanuell, sprich von Hand, bearbeitet. Teilweise mussten in den Gebieten auch Totholzhaufen mit kleingesägten Ästen und Stämmen kontrolliert abgebrannt werden, weil ein Abtransport nicht möglich war.
Ziel der Renaturierungsmaßahme war die Schaffung neuer Lebensräume für gefährdete Tiere und Pflanzen. Die Steilhänge mit ihren besonderen klimatischen Bedingungen bieten optimale Voraussetzungen für ein nachhaltiges Biotopmosaik aus Gehölzen, Wäldern, Trockenmauern und Freiflächen - ein perfekter Lebensraum für seltene Vögel, Reptilien und Pflanzen. "Teamarbeit wird bei uns großgeschrieben", ergänzte Caritas-Mitarbeiter Rainer Kern. "Das Ziel der Maßnahme war für uns eine große Motivation. Es war ein schönes Gefühl, Tag für Tag den Fortschritt zu erleben."
Teamarbeit wird großgeschrieben bei den Caritas-Männern mit dem grünen Daumen.Foto: Marco Wagner
Alle Arbeiten wurden planmäßig im Sinne des Naturschutzgesetztes beendet, um Flora und Fauna die vorgeschriebenen Ruhezeiten zu ermöglichen. "Die Arbeit war körperlich sehr anstrengend, sodass wir alle abends gut schliefen", grinste Fachanleiter Rainer Kern, als er nach Feierabend mit dem Team die Arbeitsaufträge für die kommenden Tage besprach. "Es war aber gleichzeitig der schönste Arbeitsplatz in der Region. Schließlich kommen viele Menschen von weit her, um diese traumhafte Natur und dieses Panorama zu genießen."