Nach der verheerenden Flutkatastrophe war und ist die Unterstützung durch viele helfende Hände nach wie vor überwältigend. Neben den professionellen Einsatz- und Beratungskräften leisten unzählige Freiwillige eine unglaubliche Unterstützungsarbeit. Mit der Flut kam es auch innerhalb der Caritasverbände zu einer großen Solidarität. Ehemalige Kolleginnen des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr meldeten sich spontan aus dem Ruhestand zurück. Hinzu kamen Mitarbeitende der benachbarten Caritasverbände aus Bonn und Koblenz, um vor Ort im Ahrtal zu unterstützten. Die akute Nothilfe sowie die nachhaltige Begleitung der betroffenen Menschen wären für das Team in Ahrweiler alleine nicht zu schaffen gewesen.
Die Chemie stimmte zwischen der Koblenzer Caritas-Mitarbeiterin Daniela Ehre und der Flutkoordinatorin Silvia Plum.Foto: Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr
"Es kamen ganz tolle Kollegen", freut sich Fluthilfe-Koordinatorin Silvia Plum, unter ihnen auch Daniela Ehre vom Caritasverband Koblenz. Normalerweise arbeitet sie in Koblenz in Teilzeit im Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe, ist dort in der Präventionsarbeit eingesetzt, um Kinder und Jugendliche zu informieren und zu begleiten.
"Für mich war es eine Herzensangelegenheit, mein Engagement und Fachwissen sofort einzubringen", sagt die sympathische Diplom-Sozialpädagogin, die bei ihrem Einsatz im Ahrtal auf eine langjährige Beratungserfahrung zurückgreifen kann. Unmittelbar nach der Flut unterstützte Daniela Ehre im August mit weiteren Kollegen aus Koblenz bei der Auszahlung der Soforthilfen.
Über ihre Arbeit als Suchtberaterin in Koblenz hinaus ist sie seit September vom ersten Tag an im "Mobilen Beratungsbus" der Kreisverwaltung Ahrweiler unterwegs und sucht die Menschen in den Orten entlang der Ahr auf. In den Beratungsgesprächen werden die Nöte und Ängste der Anwohner sichtbar. Die Caritas-Mitarbeiterin kooperiert eng mit weiterführenden Beratungs- und Unterstützungsdiensten, um den betroffenen Menschen schnelle und passgenaue Hilfe zukommen zu lassen.
Vom ersten Tag an war Daniela Ehre mit dem „Mobilen Beratungsbus“ der Kreisverwaltung unterwegs und suchte die Menschen in den Dörfern entlang der Ahr auf.Foto: Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr
Gemeinsam mit dem Fluthilfeteam entwickelte Daniela Ehre zeitgleich das Antragsverfahren im Rahmen der Haushaltsbeihilfen, die aus den Spendengeldern von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, ausgezahlt werden. "Ich finde es fantastisch, dass so viele Kolleginnen und Kollegen aus benachbarten Caritasverbänden den betroffenen Menschen Hilfen anboten und vor Ort unterstützen. Dies zeugt für eine wahre SolidAHRität unter den Caritasverbänden."
Daniela Ehre wurde zu einem Teil des Teams in Ahrweiler. "Die lassen wir nicht mehr gehen", sagt Silvia Plum mit einem Schmunzeln, wobei sie natürlich weiß, dass Daniela Ehre perspektivisch das Ahrtal wieder verlassen wird. "Die Erlebnisse machen demütig. Gleichzeitig war es eine unglaubliche Erfahrung, das Gemeinschaftsgefühl der Menschen, Betroffene und Helfende, erleben zu dürfen", berichtet nach Koblenz geht. "Die Verbundenheit wird bleiben, es hat sich eine starke Bindung entwickelt."