Der jährliche Koblenzer AIDS-Gottesdienst in der Liebfrauenkirche möchte Hoffnung und Zuversicht vermitteln, Barrieren und Hemmschwellen abbauen. Er findet regelmäßig rund um den Welt-AIDS-Tag statt. Eingeladen sind von HIV oder AIDS betroffene Menschen, Angehörige, Freunde und Interessierte.
Denkraum ein Zeichen der Solidarität - über den Tod hinaus
Der „Denkraum" an der Nordseite der Liebfrauenkirche: In der Installation sind Steine mit Namen von Menschen eingearbeitet, die an den Folgen von AIDS verstorben sind.Foto: Marco Wagner
Ein zentraler Ort des ganzjährigen Erinnerns ist der sogenannte "Denkraum" an der Nordseite der Liebfrauenkirche in der Koblenzer Altstadt. Die Installation enthält Steine mit eingravierten Namen von Menschen, die an den Folgen von AIDS verstorben sind. Der besondere Ort wird von Mitgliedern der Arbeitsgruppe "Koblenzer AIDS-Gottesdienst" gepflegt. Kürzlich wurde ein weiterer Gedenkstein eingesetzt - in Erinnerung an ein langjähriges Mitglied der Arbeitsgruppe, das sich über viele Jahre ehrenamtlich engagierte. Die würdevolle Einsetzung nahmen die langjährige Caritas-Mitarbeiterin Uschi Mogendorf und Martin Hellwig vom Verein Rat und Tat e. V. vor. "Eine Infektion ist häufig mit Ausgrenzung und leidvollen Erfahrungen verbunden", berichtet Uschi Mogendorf. "Wir möchten mit dem Denkraum ein Zeichen der Solidarität, Erinnerung und Verbundenheit setzen, auch über den Tod hinaus."
Bundesweit 26 Erinnerungsorte
Der Koblenzer Denkraum ist Teil des bundesweiten Projekts "Namen und Steine". In den 1990er Jahren initiierten die Deutsche AIDS-Stiftung und der Künstler Tom Fecht gemeinsam diese besonderen Erinnerungsorte, von den es 26 in ganz Deutschland gibt.
In der Arbeitsgruppe Koblenzer AIDS-Gottesdienst engagieren sich der "Rat und Tat e. V." (AIDS-Hilfe Koblenz), der Ökumenische Arbeitskreis City-Pastoral und der Caritasverband Koblenz. "Wir feiern den ökumenischen Gottesdienst seit drei Jahrzehnten", sagt Martin Hellwig. "Die Resonanz zeigt, dass in unserer Region viele Menschen sich des Themas annehmen und häufig vorhandene Hemmschwellen überwinden."
Weitere Informationen:
www.aids-stiftung.de/namen-und-steine/