Es waren besondere Tage und schöne Zeichen der Wertschätzung und Solidarität in diesen Zeiten. Über einem Zeitraum von sechs Wochen ermöglichten die Caritas-Fachberatungsstelle in der Neustadt 20 und "Die Schachtel" im Stadtteil Lützel Sammelimpftermine für wohnungslose Menschen.
Die Resonanz bei den Sammelimpfterminen war sehr erfreulich. Insgesamt konnten 97 Frauen und Männer geschützt werden.Foto: Marco Wagner
Beide Einrichtungen hatten zuvor in Absprache mit MediNetz Koblenz e. V. den Impfstoff beim zuständigen Landesministerium organisiert. MediNetz ist ein Verein, der Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos und ehrenamtlich Zugang zu einer ärztlichen Versorgung ermöglicht und ebenfalls seinen Sitz in der Neustadt 20 hat. Das Land stellte den Impfstoff von Johnson & Johnson zur Verfügung. Somit war nur eine Impfung notwendig, um den vollen Schutz zu erhalten.
"Viele der Wohnungslosen sind in keinem guten Allgemeinzustand", sagt Dr. Claudia Tamm, Vorsitzende von MediNetz. "Es ging darum, einen einfachen und niedrigschwelligen Zugang zu schaffen und möglichst schnell viele Menschen zu impfen." Im Vorfeld der Termine informierten die Mitarbeitenden der Caritas und der Schachtel ihre Klienten. Dazu gehörten natürlich auch die Fragebögen und Einwilligungserklärungen im Rahmen der Impfdokumentation.
Erfreuliche Resonanz bei regelmäßigen Impfterminen
Jeweils donnerstags wurden die Impfungen wechselweise in beiden Einrichtungen durchgeführt. Ein siebenköpfiges Team von MediNetz, bestehend aus zwei Ärzten, drei Medizinischen Fachangestellten sowie zwei Studierenden bei der Anmeldung, sorgte ehrenamtlich für einen reibungslosen Ablauf. "Es war eine besondere Atmosphäre, in der es Spaß machte zu arbeiten", ergänzt Dr. Claudia Tamm. "Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Caritas und der Schachtel lief wunderbar."
Es wurden auch Menschen kurzfristig geimpft, die sich im Vorfeld nicht angemeldet hatten, aber am Tag selbst vor Ort waren und geschützt werden wollten. Die Resonanz erfreute alle Beteiligten. Es kamen zwischen 10 und 30 Frauen und Männer zu den sechs Terminen. Insgesamt konnten 97 Personen geimpft werden.
"Wir bedanken uns ganz herzlich für die ehrenamtliche Unterstützung, ein schönes Zeichen der Wertschätzung", sagt Markus Fröhlich, Leiter der Caritas-Fachberatungsstelle Menschen ohne Wohnung. "Dank der gemeinsamen Aktion konnten Menschen geimpft und geschützt werden, die sich vermutlich sonst nicht selbst in einem Impfzentrum oder bei einem niedergelassenen Arzt angemeldet hätten."