Gesellschaftliche Veränderungen führen auch in der Bundeswehr zu deutlich steigenden Zahlen von Soldaten, die anderen Religionen und Glaubensrichtungen angehören - oder keinen Glauben haben. Können deren spezifische Bedürfnisse im Hinblick auf die Seelsorge berücksichtigt werden? Wenn ja, wie?
Mit dieser Frage luden der Standortälteste Koblenz-Lahnstein, der Caritasverband Koblenz e. V. als Träger des Soldatenfreizeitheimes Haus Horchheimer Höhe sowie das Kuratorium des Hauses zum 4. Informativen Dämmerschoppen ein. Anette Moesta, Vorsitzende des Caritasverbandes, freute sich in ihrer Begrüßung über die zahlreichen Gäste
Hauptfeldwebel Hülya Süzen vom Zentrum Innere Führung in Koblenz richtete in ihrem Vortrag den Blick auf die religiöse Vielfalt in der Bundeswehr und die damit verbundenen Herausforderungen.
Unter dem Thema "Religiöse Vielfalt - eine Herausforderung für die Bundeswehr" stellte Hauptfeldwebel Hülya Süzen vom Zentrum Innere Führung in Koblenz die Bedeutung umfassender seelsorgerischer Betreuung der Soldaten unabhängig von ihrem religiösen Bekenntnis in der Bundeswehr dar. Deutlich wurde, dass sich die Bundeswehr dem interreligiösen Dialog stellt und die Notwendigkeit der interkulturellen Öffnung erkannt hat. So weisen 14,5 % der Soldaten einen Migrationshintergrund auf, Tendenz steigend. "Der gesellschaftliche Wandel und die Konsequenzen für die Bundeswehr seien nicht nur Herausforderung sondern auch eine große Chance", sagte Hülya Süzen, die über mehrjährige Erfahrung in der Beratung von Soldaten anderer Glaubensrichtungen, deren Angehörigen sowie deren Vorgesetzten verfügt. Nach dem Vortrag bestand die Gelegenheit zu Fragen an die Referentin.
Hausherr Ralf Kraus sorgte mit seinem Team für das leibliche Wohl der Gäste, die die Gelegenheit zum Austausch und informellen Gesprächen im Anschluss nutzten. Für einen passenden musikalischen Rahmen sorgte das Blechbläserquintett des Heeresmusikkorps Koblenz unter der Leitung von Hauptfeldwebel Christian Krier.
"Wir sind froh, mit Frau Süzen eine hochkarätige Referentin für dieses spannende Thema gewonnen zu haben", resümierte Oberstleutnant Stefano Toneatto, Vorsitzender des Kuratoriums des Soldatenfreizeitheimes. "Der Dämmerschoppen ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, jeweils gepaart mit einem aktuellen und interessanten Themenimpuls." Auf diese Weise zeigte sich das Haus Horchheimer Höhe einmal mehr als Plattform für Bundeswehr und Zivilbevölkerung gleichermaßen.