Normalerweise trifft sich beim jährlichen Sommerfest im Haus Lingerhahn das ganze Dorf, um gemeinsam zu feiern und einen Tag der Gemeinschaft zu verbringen. In dem Caritas-Wohnhaus leben zurzeit 16 Menschen mit geistiger Behinderung. Bewohner und Betreuer hatten sich in diesem Jahr ganz besonders auf das Fest gefreut, feiert das Haus 2020 doch sein 30-jähriges Jubiläum.
Das Wohnhaus entstand vor drei Jahrzehnten im Zuge der wohnortnahen Versorgung sowie der Eröffnung der Betriebsstätte Kastellaun der Rhein-Mosel-Werkstatt für behinderte Menschen. Auch heute arbeiten die meisten Bewohner tagsüber in der Werkstatt in Kastellaun oder Simmern, erfahren dort die Teilhabe am Arbeitseben. Andere besuchen eine Tagesförderstätte oder genießen nach Renteneintritt die Angebote der tagesstrukturierenden Maßnahmen im Wohnhaus.
Die Bewohner im Haus Lingerhahn sind traurig, dass es zum 30-jährigen Jubiläum kein großes Fest geben wird.Foto: Frank Pauly
Die Vorbereitungen auf das Jubiläum liefen bereits auf Hochtouren, bis die Corona-Pandemie einen großen Strich durch die festlichen Planungen machte. "Bewohner und Mitarbeiter waren sehr traurig, als wir das Fest endgültig absagen mussten", berichtet Hausleiter Frank Pauly. "Normalerweise beginnen wir den Tag mit einem Gemeinschaftsgottesdienst am Haus und feiern im Anschluss den ganzen Tag mit vielen Gästen." Jahr für Jahr stellen sich auch Chöre und Musikkapellen sehr gerne ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache.
Jetzt ist der Alltag im Haus Lingerhahn natürlich geprägt von Regeln und Vorschriften im Zuge der Pandemie. Die Zuversicht lassen sich Bewohner und Caritas-Mitarbeiter dennoch nicht nehmen. Sie machen das Beste aus der aktuellen Situation und haben die Angebote und das Zusammenleben im Haus entsprechend angepasst. In der Zwischenzeit ist auch das Arbeiten in neu konzipierten Werkstattgruppen wieder möglich.
"Dieses Jahr war es uns leider verwehrt. Wir sind uns aber einig, dass wir das Jubiläumssommerfest nachhohen, sobald die Rahmenbedingungen dies zulassen", sagt Caritas-Mitarbeiter Frank Pauly. "Wir sind ein Teil von Lingerhahn und stolz die gelungene Integration unserer Bewohner in das Gemeindeleben, sei es im Vereinsleben oder der Mitwirkung bei Veranstaltungen und Festen. Dafür sind wir sehr dankbar."