Es waren aufregende Stunden im und vor dem Haus St. Franziskus im Herzen von Weißenthurm.Foto: Caritasverband Koblenz
Es waren aufregende Stunden im und vor dem Haus St. Franziskus in der Weißenthurmer Kirchstraße, als die örtliche Feuerwehr eine Brandschutzübung für den Ernstfall durchführte. Bereits im Vorfeld waren Wehrführer Norbert Jentzig und Wehrleiter Helmut Dziadzia vor Ort, um sich einen Überblick über die Räumlichkeiten und Besonderheiten zu verschaffen. In dem Haus der Koblenzer Caritas leben zurzeit 23 Menschen mit geistiger Behinderung. Durch die Aufteilung in Wohngruppen ist die Atmosphäre im Haus sehr familiär. Die meisten Bewohner arbeiten tagsüber in den Betriebsstätten der Rhein-Mosel-Werkstatt in Koblenz und Weißenthurm.
Die Brandschutzübung wurde mit einem echten Alarm ausgelöst. Innerhalb kurzer Zeit rauschten fünf Einsatz- und Leiterwagen mit Blaulicht und Sirene herbei. Insgesamt waren 22 Feuerwehrleute im Einsatz, um die Bewohner sicher und schnell aus dem dreistöckigen Gebäude zu evakuieren.
Bei der Evakuierung mit der riesigen Drehleiter waren Mut und Überwindung gefragt.Foto: Caritasverband Koblenz
Besonders aufregend war der Einsatz der riesigen Drehleiter. Einige Bewohner und Mitarbeitende wurden aus luftiger Höhe von der Dachterrasse des Hauses "gerettet". Für die erfahrenen Feuerwehrkräfte bedeutete das professionelle Routine mit festgelegte Abläufen und geübten Handgriffen. Für alle anderen Beteiligten waren Mut und Überwindung bei diesem Nervenkitzel mit spektakulärer Aussicht gefragt. "Es war toll, so hoch über dem Dach zu sein", berichtete Bewohner Josef Jörg. "Es hat schon ein bisschen gewackelt, aber ich habe mich getraut und darauf bin ich stolz."
Die Bewohner aus den unteren Stockwerken reagierten ebenfalls sehr gut und konnten sich fast alle selbständig in Sicherheit bringen. Diejenigen, die Unterstützung beim Verlassen des Gebäudes benötigten, wurden von Rettungskräften und Caritas-Mitarbeitenden begleitet. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr zeigten sehr viel Einfühlungsvermögen und strahlten große Ruhe aus, sodass alle Geretteten sich jederzeit sicher und in guten Händen fühlten.
"Wir bedanken uns für die tolle Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr in Weißenthurm", resümierte Hausleiterin Sigrid Scherbarth-Wecker am Ende des erfolgreichen Einsatzes. "Die Übung war für Bewohner und Mitarbeitende eine enorm wichtige Erfahrung, um Ängste abzubauen und auf den hoffentlich niemals eintretenden Ernstfall vorbereitet zu sein."