In Deutschland leben derzeit ca. 90.000 Menschen mit HIV. Hoffnung machen, Barrieren und Hemmschwellen abbauen: So lauten die Ziele des jährlich stattfindenden Koblenzer AIDS-Gottesdienstes. Die bereits 28. Auflage des ökumenischen Gottesdienstes fand traditionell in der Liebfrauenkirche statt. Eingeladen waren von HIV oder AIDS betroffene Menschen, Angehörige, Freunde und interessierte Bürger.
Kerzen als Zeichen der Solidarität im „Denkraum" an der Nordseite der Liebfrauenkirche: In der Installation sind Steine mit Namen von Menschen, die an AIDS gestorben sind.Foto: Jasmin Schäfer
"Vom Dunkel ins Licht": Die Organisatoren wählten das Motto des Gottesdienstes ganz bewusst aus. Mit der Erkrankung offen zu leben ist keine leichte Entscheidung, viele Tabus werden hierdurch berührt und angesprochen. "Betroffene schildern oft, dass sich Familie und Freunde nach der Diagnose zurückziehen und sie dadurch in ein ganz dunkles Loch fallen", sagt Caritas-Mitarbeiterin Uschi Mogendorf. "Der Glaube kann ein Licht sein und helfen, dem Leben wieder Licht zurückzubringen."
Texte, Gebete und Musik gaben den Besuchern Raum, eigene Gedanken, Hoffnungen und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Wie in den vergangenen Jahren sorgten die "Stimmicals" aus Koblenz-Arzheim unter der Leitung von Richard Marx für eine einfühlsame musikalische Begleitung.
Nach dem Gottesdienst folgten viele Besucher der Einladung ins benachbarte Pfarrhaus von Liebfrauen. "Sensible Gespräche und intensive Begegnungen zeigten eine große Solidarität, sich des Themas anzunehmen und häufig vorhandene Hemmschwellen zu überwinden", freute sich Pfarrerin Birgit Iversen-Hellkamp.
Die gemeinsame Veranstaltung des "Rat und Tat e. V." (AIDS-Hilfe Koblenz), des Ökumenischen Arbeitskreises City-Pastoral und des Caritasverbandes Koblenz war erneut auch ein Beleg für die gute Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen.