Caritas-Nothilfe in der Ukraine und den Nachbarländern
Das Unvorstellbare ist eingetroffen. Es herrscht Krieg in der Ukraine, in einem bis dato friedlichen Europa. Unzählige tote, verletzte und traumatisierte Menschen wurden Opfer des Kriegsgeschehens. Um ihr Leben zu retten, mussten Millionen Ukrainer über Nacht ihre Häuser und all ihren Besitz zurücklassen und sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft machen. Das Land selbst liegt mittlerweile zu großen Teilen in Schutt und Asche. Städte und ganze Landstriche weisen Zerstörungen auf, wie man sie in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erleben musste.
Referent des Caritas-Auslandshilfswerks informierte aus erster Hand
Stefan Teplan, Mitarbeiter von Caritas international, war bereits bei zahlreichen humanitären Einsätzen rund um den Globus aktiv und berichtete über die Caritas-Nothilfe in der Ukraine und den Nachbarländern berichten.Foto: Marco Wagner
"Caritas-Nothilfe in der Ukraine und den Nachbarländern": So lautetet das Motto des Themenabends im Klangraum des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums, zu dem alle interessierte Menschen eingeladen waren.
Stefan Teplan, Mitarbeiter von Caritas international, dem Auslandshilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, war in den vergangenen Jahrzehnten bereits bei zahlreichen humanitären Einsätzen rund um den Globus aktiv. Er berichtete über die Nothilfe unter gefährlichsten Bedingungen in der Ukraine und den Anrainerstaaten.
Schon im Sommer 2021 stellte man sich gemeinsam mit der Caritas Ukraine auf mögliche Notlagen ein. Mitarbeitende im ganzen Land wurden geschult, um Feldküchen sowie Notunterkünfte vorzubereiten, Evakuierungen zu planen und Menschen auch in Kriegszeiten psychologisch unterstützen zu können. "Das Leid der Menschen in der Ukraine ist unvorstellbar", sagt Stefan Teplan. "Am 24. Februar endete für hunderttausende Kinder und Jugendliche ihre Kindheit in der Ukraine. Seit diesem Tag haben 60 Prozent aller Minderjährigen ihr Zuhause verlassen."
Ein großes Anliegen von Stefan Teplan war es, trotz der Grausamkeiten des Krieges auch über Geschehnisse der Mitmenschlichkeit und Hoffnung für die Zukunft zu berichten. "Der Zusammenhalt der Einheimischen, die Solidarität der teilweise bitterarmen Nachbarländer sowie die Hilfsbereitschaft in Deutschland sind wunderbare Zeichen der Solidarität."
Von Kiew nach Koblenz
Der Referent von Caritas international und Gregor Bell, Leiter des Migrationsdienstes der Koblenzer Caritas, beantworteten zahlreiche Fragen der interessierten Gäste.Foto: Marco Wagner
Auch in unserer Region sind die Auswirkungen des Krieges spürbar. "Ziel unserer Beratungs- und Unterstützungsarbeit ist es, den Menschen zur Seite zu stehen, um die Herausforderungen und Probleme bestmöglich zu meistern", sagte Gregor Bell, Leiter des Migrationsdienstes des Caritasverbandes Koblenz, der im Rahmen der anschließenden offenen Diskussionsrunde zahlreiche Fragen beantwortete. "Wir erleben seit Beginn der Katastrophe eine unglaubliche Welle der Solidarität, sei es durch private Wohnangebote oder die ehrenamtliche Unterstützung der geflüchteten Menschen."